Frau Bommel hatte gerade die niederschmetternde Diagnose erfahren. Ihr Mann würde sterben, nicht heute, nicht morgen, aber vielleicht in der nächsten Woche, oder in zwei,drei,vier...
Frau AnSche hatte ihr gesagt sie solle ihn nach Hause holen, aber sie wollte lieber das ihr Mann im Krankenhaus sterben kann. Zu groß war die Angst vor dem was kommen könnte.
Eine Woche später teilte man ihr mit, das ihr Mann Freitags entlassen würde. Man gab ihr ein Rezept für ein Pflegebett, einen Toilettenstuhl und schickte sie überfordert nach Hause. Von dort rief sie in einem Sanitätshaus an und bestellte alles. Man versprach ihr bei der Lieferung zu helfen die Möbel zu verrücken und das sie erst dann das Rezept abgeben müsste.
Freitagmorgens war sie so unruhig und rief noch einmal im Sanitäthaus an- man erklärte ihr unfreundlich, das da kein Rezept sei und man somit auch kein Bett liefern würde. Und Möbel umstellen??? Sie seien ein Sanitätshaus, aber keine Möbelpacker und dafür nicht versichert.
Frau Bommel rief ein Taxi und brachte das Rezept persönlich vorbei, dann rief sie Frau AnSche an und bat verzweifelt um Hilfe.
Frau AnSche half einen schönen Platz im Wohnzimmer frei zu räumen und gegen 14:30 wurde das Bett geliefert. Herr Bommel lag zu diesem Zeitpunkt schon über eine Stunde in seinem Sessel.
Am nächsten Morgen kamen die Kinder, Herr Bommel erkannte nicht auf Anhieb wer da an seinem Bett stand. Eine Tochter konnte bleiben, weil sie nicht arbeiten musste.
Frau Bommel putzte, kochte, wusch, kehrte, zupfte Unkraut... und war nicht begeistert vom Besuch.
Frau AnSche kam jeden Tag vorbei, erledigte die Grundpflege und begleitete Frau Bommel Senior und Junior. Mit jedem Tag wurde Herr Bommels Geist klarer und er schwelgte mit Frau und Tochter in Erinnerungen. Alle drei saßen stundenlang zusammen und redeten über Wichtiges und Belangloses, über das Leben, das Alter und das Sterben.
Frau Bommel konnte diese Gespräche nur bedingt aushalten, sie putzte, kochte, wusch, kehrte, zupfte Unkraut...
In der zweiten Woche begann Herr Bommel sehr unruhig zu werden, Frau AnSche und die Tochter stellten das Bett von Frau Bommel neben das ihres Mannes, damit die beiden nebeneinander liegend Händchen halten konnten. Herr Bommel hatte Angst im Dunkeln, Frau Bommel bestand auf dunkle Nacht und heller Tag.
Morgens war sie völlig durch den Wind, obwohl ihre Tochter nun auch Nachts am Bett des Vaters saß um die Mutter zu entlasten. Diese wollte nicht hören, das ihr Mann bald sterben würde, das er keinen Tag-Nachtrhythmus einhalten könnte und das er vielleicht Angst im Dunkeln habe.
Sie mummelte die Füße ein, obwohl Frau AnSche ihr gezeigt hatte, dass die Zehen keinen noch so kleinen Druck der Decke gebrauchen könnten, da sie wund waren und man Angst hatte es könnte ein Druckgeschwür entstehen.
Die Brotstücke, die sie ihm in den Mund schob, weil sie so große Angst hatte er könne verhungern blieben am Gaumen kleben. Sie wollte nicht hören dass man im Sterben keine Nahrung benötigt.
Sie kochte, putzte, wusch, kehrte und quasselte was sie alles tun müsste und das sie nicht schlafen könnte.
Eines Mittags begann Herr Bommel sich zu erbrechen und die Tochter rief aufgelöst bei Frau AnSche an. Diese rief die Hausärztin, weil Herr Bommel zusätzlich kaltschweißig war. Die Hausärztin kam und nickte Frau AnSche zu und bat sie bei der Familie zu bleiben.
Frau AnSche nahm Frau Bommel und sagte ihr sie solle sich doch neben ihren Mann legen, weil es wohl bald soweit sei sich zu verabschieden, die Tochter saß bei dem Papa und hielt seine linke Hand, Frau Bommel stellte sich an das Bettende und redete und redete... das sie sich nicht hinlegen könne, sie müsste noch waschen, kochen, spülen, saugen, einkaufen..
Herr Bommel schaute ins Leere und sah seine geliebte Tante auf einer grünen Wiese, aber er meinte wir sollten ihn rein holen, ihm sei so kalt. Frau AnSche legte sich auf das Bett und nahm die andere Hand von Herrn Bommel. Seine Tochter sagte er könne gehen, alle seien da und da sah er Frau AnSche an und meinte:"Jetzt sterbe ich." holte tief Luft und dann war Stille.
Frau AnSche stand auf, ging zu Frau Bommel und nahm sie in den Arm. Dann meinte sie, das sie die Hausärztin vom Tod informieren wolle.
Da schrie Frau Bommel auf und meinte:"Er ist nicht tot, er atmet noch. Erzählen sie nicht so einen Mist. Ich weiß dass das nicht so ist.."
Frau AnSche beugte sich noch einmal über den toten Herrn Bommel, fühlte keinen Puls und sah das erschreckte Gesicht der Tochter.
Frau Bommel stand am Bettende und redete nur davon wie das alles zu schaffen sei, sie müsste noch einkaufen, kochen, putzen, waschen... und ihr Mann läge da und müsste die ganze Zeit leiden.
Nach dem Besuch der Ärztin wuschen Frau Bommel Junior und Frau AnSche Herrn Bommel gemeinsam, sie zogen ihm ein schönes Leichenhemd an und da stand Frau Bommel in Tränen aufgelöst und stammelte immer wieder:"wie soll ich denn hier alleine weiter machen."
Frau AnSche hatte ihr gesagt sie solle ihn nach Hause holen, aber sie wollte lieber das ihr Mann im Krankenhaus sterben kann. Zu groß war die Angst vor dem was kommen könnte.
Eine Woche später teilte man ihr mit, das ihr Mann Freitags entlassen würde. Man gab ihr ein Rezept für ein Pflegebett, einen Toilettenstuhl und schickte sie überfordert nach Hause. Von dort rief sie in einem Sanitätshaus an und bestellte alles. Man versprach ihr bei der Lieferung zu helfen die Möbel zu verrücken und das sie erst dann das Rezept abgeben müsste.
Freitagmorgens war sie so unruhig und rief noch einmal im Sanitäthaus an- man erklärte ihr unfreundlich, das da kein Rezept sei und man somit auch kein Bett liefern würde. Und Möbel umstellen??? Sie seien ein Sanitätshaus, aber keine Möbelpacker und dafür nicht versichert.
Frau Bommel rief ein Taxi und brachte das Rezept persönlich vorbei, dann rief sie Frau AnSche an und bat verzweifelt um Hilfe.
Frau AnSche half einen schönen Platz im Wohnzimmer frei zu räumen und gegen 14:30 wurde das Bett geliefert. Herr Bommel lag zu diesem Zeitpunkt schon über eine Stunde in seinem Sessel.
Am nächsten Morgen kamen die Kinder, Herr Bommel erkannte nicht auf Anhieb wer da an seinem Bett stand. Eine Tochter konnte bleiben, weil sie nicht arbeiten musste.
Frau Bommel putzte, kochte, wusch, kehrte, zupfte Unkraut... und war nicht begeistert vom Besuch.
Frau AnSche kam jeden Tag vorbei, erledigte die Grundpflege und begleitete Frau Bommel Senior und Junior. Mit jedem Tag wurde Herr Bommels Geist klarer und er schwelgte mit Frau und Tochter in Erinnerungen. Alle drei saßen stundenlang zusammen und redeten über Wichtiges und Belangloses, über das Leben, das Alter und das Sterben.
Frau Bommel konnte diese Gespräche nur bedingt aushalten, sie putzte, kochte, wusch, kehrte, zupfte Unkraut...
In der zweiten Woche begann Herr Bommel sehr unruhig zu werden, Frau AnSche und die Tochter stellten das Bett von Frau Bommel neben das ihres Mannes, damit die beiden nebeneinander liegend Händchen halten konnten. Herr Bommel hatte Angst im Dunkeln, Frau Bommel bestand auf dunkle Nacht und heller Tag.
Morgens war sie völlig durch den Wind, obwohl ihre Tochter nun auch Nachts am Bett des Vaters saß um die Mutter zu entlasten. Diese wollte nicht hören, das ihr Mann bald sterben würde, das er keinen Tag-Nachtrhythmus einhalten könnte und das er vielleicht Angst im Dunkeln habe.
Sie mummelte die Füße ein, obwohl Frau AnSche ihr gezeigt hatte, dass die Zehen keinen noch so kleinen Druck der Decke gebrauchen könnten, da sie wund waren und man Angst hatte es könnte ein Druckgeschwür entstehen.
Die Brotstücke, die sie ihm in den Mund schob, weil sie so große Angst hatte er könne verhungern blieben am Gaumen kleben. Sie wollte nicht hören dass man im Sterben keine Nahrung benötigt.
Sie kochte, putzte, wusch, kehrte und quasselte was sie alles tun müsste und das sie nicht schlafen könnte.
Eines Mittags begann Herr Bommel sich zu erbrechen und die Tochter rief aufgelöst bei Frau AnSche an. Diese rief die Hausärztin, weil Herr Bommel zusätzlich kaltschweißig war. Die Hausärztin kam und nickte Frau AnSche zu und bat sie bei der Familie zu bleiben.
Frau AnSche nahm Frau Bommel und sagte ihr sie solle sich doch neben ihren Mann legen, weil es wohl bald soweit sei sich zu verabschieden, die Tochter saß bei dem Papa und hielt seine linke Hand, Frau Bommel stellte sich an das Bettende und redete und redete... das sie sich nicht hinlegen könne, sie müsste noch waschen, kochen, spülen, saugen, einkaufen..
Herr Bommel schaute ins Leere und sah seine geliebte Tante auf einer grünen Wiese, aber er meinte wir sollten ihn rein holen, ihm sei so kalt. Frau AnSche legte sich auf das Bett und nahm die andere Hand von Herrn Bommel. Seine Tochter sagte er könne gehen, alle seien da und da sah er Frau AnSche an und meinte:"Jetzt sterbe ich." holte tief Luft und dann war Stille.
Frau AnSche stand auf, ging zu Frau Bommel und nahm sie in den Arm. Dann meinte sie, das sie die Hausärztin vom Tod informieren wolle.
Da schrie Frau Bommel auf und meinte:"Er ist nicht tot, er atmet noch. Erzählen sie nicht so einen Mist. Ich weiß dass das nicht so ist.."
Frau AnSche beugte sich noch einmal über den toten Herrn Bommel, fühlte keinen Puls und sah das erschreckte Gesicht der Tochter.
Frau Bommel stand am Bettende und redete nur davon wie das alles zu schaffen sei, sie müsste noch einkaufen, kochen, putzen, waschen... und ihr Mann läge da und müsste die ganze Zeit leiden.
Nach dem Besuch der Ärztin wuschen Frau Bommel Junior und Frau AnSche Herrn Bommel gemeinsam, sie zogen ihm ein schönes Leichenhemd an und da stand Frau Bommel in Tränen aufgelöst und stammelte immer wieder:"wie soll ich denn hier alleine weiter machen."
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