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Eingesperrt

Tante Trudchen war sehr aktiv, sie wuselte im ganzen Haus herum und wollte keinerlei Hilfe annehmen. Um Diskussionen aus dem Weg zu gehen und ihr das Gefühl der Eigenständigkeit zu erhalten huschten Frau AnSche und ihre Kollegen immer mal heimlich unbemerkt durch das Haus, wuschen Wäsche, stellten Waschkörbe mit ungefalteten Handtücher in die Küche- die Tante Trudchen dann glättete und mit Hingabe faltete. Frau AnSche hatte die Wäsche aus dem KEller auf den Speicher getragen um sie dort aufzuhängen. Da bemerkte sie, das Tante Trudchen die Treppe zum ersten Stock herauf kam. Da sie nicht mehr die jüngste war ging Frau AnSche davon aus, das sie noch Zeit habe die Wäsche aufzuhängen und dann, wenn Tante Trudchen im Bad verschwunden war, unbemerkt das Haus verlassen könnte. Es kam aber völlig anders. Tante Trudchen entschloss sich auch auf den Speicher zu gehen. Wie würde sie sich erschrecken, wenn sie plötzlich Frau AnSche dort oben sähe. Also schloss Frau AnSche die Tür zum Trocke
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Ein Morgen bei Trante Trudchen

Frau Anfisch schließt leise die Haustür auf und hofft das Tante Trudchen doch noch schläft. Sie hätte dann die Chance das Frühstück vorzubereiten und Waschutensilien bereit zu legen. Ihre Hoffnung wird enttäuscht. Sobald sie die Küchentür öffnet kommt eine ziemlich grelle Stimme aus dem Schlafraum. "Hallo, Haaaallooooo- kommen sie mal her,halloooo was machen sie denn daaaaaaaaa. Kommen sie mal her, ich warte schon so lange." Frau Anfisch seufzt und macht das Licht an."Guten Morgen Tante Trudchen, wie geht es Ihnen? "Kommen sie mal her" kreischt Tante Trudchen und hält Frau Anfisch ihre vollkommen "schwarzen" Finger entgegen. "Schauen sie mal, wer macht denn so etwas? Und da war jemand, der hat mein Bett total nass gemacht, wer macht denn sowas? Tante Trudchen hat ihre Inkontinenzhose komplett zerpflückt und den Inhalt überall verteilt. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wird die Tür aufgerissen  und Frau Kermal kommt dazu. &quo

Ein riesiges Danke an mein Team

In der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, das man gerne in einem Team arbeitet. Sprachen früher Arbeitnehmer von "ihrer Firma" ist das heute selten üblich. Alles ist Gewinn optimiert, standardisiert,es fällt immer schwerer einen Arbeitsplatz zu finden, an dem man gerne arbeitet. Nicht so mein Team- alle teilen ausnahmslos meine Idee und unterstützen wo sie nur können. Dafür möchte ich heute einmal Frau AnFi, Frau SaTi, Frau ErFlö, Frau KeMa, Frau SeMa, Frau DoSchi, Herr HeiSchm,Frau IsHe, Frau SiSt und meinem Gatten HerrScherr danken. Ich bin so unendlich stolz auf euch alle, denn ihr habt etwas wahnsinnig großes geleistet. Wir sind so klein und trotzdem war es uns möglich einer alten, dementen Dame ihren größten Wunsch zu erfüllen- zu Hause zu bleiben bis zum Ende. Es gab so viele Situationen in denen es vollkommen verständlich gewesen wäre, wenn ihr das Handtuch geworfen hättet, wie viele Wochenenden und Abende waren ein einziges Hin und Her gehetze. Aber

Liebe Agatha (von Frau DoSchi)

Liebe Frau WasmachenSieda, liebe Agatha, wir kamen als Fremde und das jeden Tag. Wir wurden gefragt wie wir denn nur reingekommen sind, wir wurden beschimpft und manchmal sogar rausgeworfen. Jeden Tag kamen wir wieder als Fremde zu 'WasmachenSieda'. Wir haben sie erlebt als sie noch rumwuseln konnten, wir haben sie erlebt als sie heißes Wasser als leckeren Kaffee getrunken haben, wir haben gesucht was sie versteckt haben, wir haben Geschichten erfunden um sie zu beruhigen, wir haben ihre Handarbeiten bewundert und das alle fünf Minuten, wir haben sie verletzt oder gestürzt aufgefunden, wir haben viele Alarme mit ihnen gehabt, wir haben ihren langsames Weniger werden miterlebt, wir haben noch viel mehr 'wir haben' erlebt. Und irgendwann wurde aus Frau WasmachenSieda  liebe Agatha. Du hast uns manchmal immer noch beschimpft, aber du hast auch gelächelt wenn wir da waren, du hast dich bedankt für den leckeren Kaffee und manchmal wolltest du das wir bei dir bleiben. Dann w

Immer noch unfassbar...

Eine 94 jährige, alleinlebende Dame fällt Anfang März in ihrem Flur. Glücklicherweise ist sie in der Lage ihren Notruf auszulösen. Ihr Urenkel ist innerhalb von max. 10 Minuten vor Ort. Die Dame hat eine stark blutende Kopfwunde, das Bein liegt unnatürlich vom Körper und das Handgelenk ist offensichtlich gebrochen. Der Urenkel legt ihr ein Kissen unter den Kopf und benachrichtigt den Rettungsdienst. Da er schon viele Jahre nicht mehr in Neuwied wohnt war ihm nicht klar, dass die Nummer 19222, die er von der alten Dame genannt bekommt nicht mehr gültig war. Er erreichte also den Krankenfahrdienst und erklärte die Situation, ein Rettungswagen kam. Der Rettungssanitäter war dann aber wohl entweder überfordert, genervt, oder eben fehl am Platz. Er fragte ob das Handgelenk immer so aussähe... Zwischenzeitlich erreichten 2 Mitarbeiter des Pflegedienstes, der die alte Dame betreut, das Haus. Die alte Dame wurde recht unsanft an den Armen gezogen und man verlangte von ihr au

Frau Gerda und der 5 Tage Schlaf

Frau Gerda lebte alleine, Frau AnFi fuhr jeden Dienstag Punkt 9 mit ihr zum Einkauf. Und wehe sie war nicht um Punkt neun da, dann rief Frau Gerda sofort Frau AnSche an um zu erfahren wo denn Frau AnFi wohl stecke. Zusätzlich zu dem gemeinsamen Einkauf kamen die Mitarbeiter von SDAS einmal in der Woche zum duschen, oder bei Bedarf um Hilfe im Alltag zu leisten. Eines Morgens wachte Frau Gerda mit ganz furchtbar geschwollenen Beinen auf. Ihr Arzt diagnostizierte Wassereinlagerung und riet zu einer Entwässerung in einem Krankenhaus, weil das den Körper doch stresse und es besser sei wenn sie unter Kontrolle stünde. Frau Gerda lehnte ab und ließ sich morgens Kompressionsstrümpfe anziehen. Ein paar Tage später fand Frau AnFi Frau Gerda morgens in ihrem Bett liegend. Sie hatte abends die Strümpfe nicht mehr ausgezogen und das Radio lief auch noch. Frau Gerda atmete sehr flach und war nicht aufzuwecken. Wie von Frau Gerda gewünscht wurde der Hausarzt und die Angehörigen informiert, e

Frau Sternchen und die Reise nach Dresden

Zu ihrem 90 Geburtstag schenkte Frau AnSche und Familie eine Reise nach Dresden. Frau Sternchen war erst erfreut, aber dann kamen ihr immer mehr Bedenken. Sie konnte ohne Rollator nicht mehr laufen und das dann trotz allem sehr langsam. Sie hatte Schwierigkeiten wach zu bleiben und nickerte tagsüber dauernd weg. Sie würde sicher ihrer Enkelin und dem Mann nur zur Last fallen. Aber wie sollte sie das erklären, also fing sie immer mal nebenbei an und fragte ob nicht jemand anders mit fahren wolle, ob es nicht besser sei zu stornieren... Die Enkelin nebst Anhang überhörte alle Bedenken flissentlich und erklärte das Frau Sternchen nicht mit dem Rolllator nach Dresden reisen würde, sondern mit einem Rollstuhl, dass man natürlich eine Mittagspause einhalten, dass Frau Sternchen ein eigenes Apartment mit Aufzug habe, dass sie sich um nichts kümmern müsse, sondern einfach nur genießen. Und dann ging die Reise los, auf der Hinfahrt wurde jede Stunde eine Pause gemacht. Die Unterkunft l