2006 habe ich mich entschlossen Menschen in ihrem zuhause betreuen zu wollen. Der Umgang mit Demenzpatienten hat mir im Pflegeheim unendlich viel Freude bereitet. Egal wie schwierig es wird, man hat immer die Chance noch einmal neu anfangen zu können.
Also hatte ich endlich eine Anfrage von einem Sohn, der sehr eingeschränkt mit seiner Mutter, die an Alzheimer Demenz litt, lebte. Er wünscht sich einen Nachmittag in der Woche nur für sich.
Wir einigten uns auf den Dienstag von 14:00 - 16:00 Uhr.
Der erste Dienstag würde schwer dachte ich, aber ich sollte schnell lernen das viele Dienstage schwer werden.
Ich stand also pünktlich vor der Türe, Frau Ilse saß im Wohnzimmer und schaute fern. All meine Versuche Kontakt mit ihr aufzunehmen ignorierte sie. So schaute ich eine zeitlang fern und sagte dem Sohn, das ich nun erst einmal fahren würde.
Am zweiten Dienstag saß sie wieder vor dem Fernseher. Plötzlich rief sie nach ihrem Sohn und meinte er solle die Tür zu dem Raum schließen. Der Sohn ging zum Fernseher und schaltete ihn aus. Ich konnte ein wenig mit Frau Ilse sprechen, sie erzählte das sie aus Hamburg käme und dort auch wieder zurück ziehen würde, wenn die Kinder groß seien. Dann stand sie unvermittelt auf und bat mich recht harsch sie in Ruhe zu lassen.
Am dritten Dienstag saß sie schweigend auf der Couch. Sie hatte sich mit dem Sohn gestritten, weil sie immer in den Papierkorb urinierte. Der Sohn war nicht in der Lage zu erkennen, dass das einfach ein Teil der Erkrankung seiner Mutter war und das es sicher nur eine Phase wäre. Ich bot ihm an einen Toilettenstuhl zu organisieren. Vielleicht würde sie diesen nutzen wenn er an der Stelle stände. (das funktionierte leider nicht, der Sohn stellte dann einen Toiletteneimer an die Stelle und die Mutter nutzte ihn dankbar.) Vermutlich war ihr die Toilette total fremd.
Am vierten Dienstag bat mich der Sohn noch einmal etwas mit seiner Mutter zu unternehmen. Es war aber vollkommen egal wasich versuchte, Frau Ilse blieb auf ihrer Couch und ignorierte mich ab einemZeitpunkt vollkommen.
Am fünften Dienstag hatte ich eine rettende Idee. Ich lieh mir einen kleinen Hund. Als Frau Ilse ihn sah kam sie freudestrahlend auf uns zu. Leider freute sich der Hund und fing an zu bellen. Frau Ilse wurde feuerrot und brüllte los. Ich sollte sofort das Haus mit dieser Töle verlassen und nie wieder kommen. Es sei eine Unverschämthit ihr so etwas zuzumuten. Erschreckt ging ich aus dem Haus und der Sohn kam hinterher.
Ich erklärte ihm das ich aufgäbe, das ich jeden Dienstag einen riesen Kloß im Bauch hätte und das es nicht nur für mich, sondern auch für seine Mutter eine Qual sei.
Er bat mich es noch einmal zu probieren.
Also kam ich am sechsten Dienstag. Ich ging zu Frau Ilse und sagte ihr das ich jetzt aber ziemlich perplex sei. Ich hätte mir endlich frei genommen und sie sei noch nicht mal angezogen...
Sie schaute mich an und meinte was wir denn vorhätten. NAja, wir wollten ein Eis essen. Da stand sie auf, ging vor den Spiegel, fuhr sich durch die zerzausten Haare und folgte mir ins Auto.
Da saßen wir nun- sie hatte 3 Hosen übereinander, 4 Pullover und die Schuhe verkehrt herum.
Und genauso gingen wir durch die Stadt in die Eisdiele, an jedem Fenster in dem sie sich spiegelte zupfte sie an ihrem Haar.
Sie fühlte sich toll, hatte Spaß und es war so vollkommen nebensächlich wie sie aussah.
So verbrachten wir viele Dienstagnachmittage, das Eis war gebrochen und mein Kloß im Bauch Geschichte.
Also hatte ich endlich eine Anfrage von einem Sohn, der sehr eingeschränkt mit seiner Mutter, die an Alzheimer Demenz litt, lebte. Er wünscht sich einen Nachmittag in der Woche nur für sich.
Wir einigten uns auf den Dienstag von 14:00 - 16:00 Uhr.
Der erste Dienstag würde schwer dachte ich, aber ich sollte schnell lernen das viele Dienstage schwer werden.
Ich stand also pünktlich vor der Türe, Frau Ilse saß im Wohnzimmer und schaute fern. All meine Versuche Kontakt mit ihr aufzunehmen ignorierte sie. So schaute ich eine zeitlang fern und sagte dem Sohn, das ich nun erst einmal fahren würde.
Am zweiten Dienstag saß sie wieder vor dem Fernseher. Plötzlich rief sie nach ihrem Sohn und meinte er solle die Tür zu dem Raum schließen. Der Sohn ging zum Fernseher und schaltete ihn aus. Ich konnte ein wenig mit Frau Ilse sprechen, sie erzählte das sie aus Hamburg käme und dort auch wieder zurück ziehen würde, wenn die Kinder groß seien. Dann stand sie unvermittelt auf und bat mich recht harsch sie in Ruhe zu lassen.
Am dritten Dienstag saß sie schweigend auf der Couch. Sie hatte sich mit dem Sohn gestritten, weil sie immer in den Papierkorb urinierte. Der Sohn war nicht in der Lage zu erkennen, dass das einfach ein Teil der Erkrankung seiner Mutter war und das es sicher nur eine Phase wäre. Ich bot ihm an einen Toilettenstuhl zu organisieren. Vielleicht würde sie diesen nutzen wenn er an der Stelle stände. (das funktionierte leider nicht, der Sohn stellte dann einen Toiletteneimer an die Stelle und die Mutter nutzte ihn dankbar.) Vermutlich war ihr die Toilette total fremd.
Am vierten Dienstag bat mich der Sohn noch einmal etwas mit seiner Mutter zu unternehmen. Es war aber vollkommen egal wasich versuchte, Frau Ilse blieb auf ihrer Couch und ignorierte mich ab einemZeitpunkt vollkommen.
Am fünften Dienstag hatte ich eine rettende Idee. Ich lieh mir einen kleinen Hund. Als Frau Ilse ihn sah kam sie freudestrahlend auf uns zu. Leider freute sich der Hund und fing an zu bellen. Frau Ilse wurde feuerrot und brüllte los. Ich sollte sofort das Haus mit dieser Töle verlassen und nie wieder kommen. Es sei eine Unverschämthit ihr so etwas zuzumuten. Erschreckt ging ich aus dem Haus und der Sohn kam hinterher.
Ich erklärte ihm das ich aufgäbe, das ich jeden Dienstag einen riesen Kloß im Bauch hätte und das es nicht nur für mich, sondern auch für seine Mutter eine Qual sei.
Er bat mich es noch einmal zu probieren.
Also kam ich am sechsten Dienstag. Ich ging zu Frau Ilse und sagte ihr das ich jetzt aber ziemlich perplex sei. Ich hätte mir endlich frei genommen und sie sei noch nicht mal angezogen...
Sie schaute mich an und meinte was wir denn vorhätten. NAja, wir wollten ein Eis essen. Da stand sie auf, ging vor den Spiegel, fuhr sich durch die zerzausten Haare und folgte mir ins Auto.
Da saßen wir nun- sie hatte 3 Hosen übereinander, 4 Pullover und die Schuhe verkehrt herum.
Und genauso gingen wir durch die Stadt in die Eisdiele, an jedem Fenster in dem sie sich spiegelte zupfte sie an ihrem Haar.
Sie fühlte sich toll, hatte Spaß und es war so vollkommen nebensächlich wie sie aussah.
So verbrachten wir viele Dienstagnachmittage, das Eis war gebrochen und mein Kloß im Bauch Geschichte.
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